Johann Christian Culmann (1795-1837)
zuletzt aktualisiert: 03.12.2008
Johann Christian Culmann wurde am 5. Dezember 1795 in Bergzabern geboren. Er war Sohn eines reformierten Pfarrers und Konsistorialpräsidenten und Bruder des späteren Paulskirchen-Abgeordneten August Ferdinand Culmann. Standesgemäß studierte Johann Christian Rechtswissenschaft in Straßburg und Göttingen, 1817 erfolgte seine Zulassung als Advokat. Er war zunächst von 1826 bis 1830 Mitglied und Sekretär des pfälzischen Landtags und machte bereits dort mit seiner oppositionell-liberalen Einstellung auf sich aufmerksam. Nach der Wahl 1830 in die Bayerische Ständeversammlung war Culmann zunächst Wortführer der liberalen Opposition, bis es zur Aufspaltung kam: die radikalen Liberalen formierten sich um Friedrich Schüler, die gemäßigten um Culmann. Aufgrund seiner hohen Kompromissbereitschaft wurde er mitunter massiv von Seiten pfälzischer Liberaler angefeindet. Wirth und Siebenpfeiffer warfen ihm Käuflichkeit und „Herrendienlichkeit“ vor, dennoch blieb Culmann stets liberalen Grundwerten treu. So bezichtigte er den bayerischen Innenminister Schenk des Verfassungsbruchs aufgrund dessen Festhalten an der Zensur, woraufhin der Innenminister auch vom Amt suspendiert wurde.
Im Umfeld des Hambacher Festes trat Culmann nicht in Erscheinung, erst gegen die nachfolgenden Restriktionen ging er wieder politisch vor. So agierte er als Verteidiger von Georg Eilfer im Landauer Gerichtsverfahren gegen die Hambacher Redner. Nach dieser letzten Verteidigung des freiheitlichen Gedankenguts trat Culmann nicht mehr politisch in Erscheinung und verstarb schließlich am 14. Mai 1837 in Zweibrücken. (kh)
Quelle:
- Martin Baus: Johann Christian Culmann, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte der demokratischen und liberalen Bewegungen in Mitteleuropa (Bd. 2/Teil 1), hrsg. von Helmut Reinalter, Frankfurt a. M. 2005, S. 54f.
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