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Carl Johann Wilhelm (von) Stedmann (1804 -1882)

zuletzt aktualisiert: 03.08.2009

Carl Johann Wilhelm Stedmann wurde am 12. Juli 1804 als Sohn des Generalleutnants Jan Andries Stedmann in Den Haag geboren. Nach dem Besuch der Militärakademie in Turin und des Gymnasiums in Düsseldorf studierte er Rechtswissenschaften in Lüttich, Löwen und Bonn. Zeitweilig war er Advokat in Brüssel sowie Adjunktkommis im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten in Den Haag. Von 1832-34 schloss sich ein Studium der Kameralwissenschaften in Bonn an. Im Jahr 1834 ließ er sich schließlich auf Haus Besselich bei Ehrenbreitstein nieder, wo er bis zu seinem Lebensende als Gutsbesitzer lebte. Hier verfasste er mehrere wissenschaftliche und politische Schriften.


Im Jahr 1847 wurde Stedmann Abgeordneter des Rheinischen Provinziallandtags und des 1. Vereinigten Preußischen Landtags. Am 5. März 1848 nahm er an der „Heidelberger Versammlung“ teil, die zur Keimzelle des späteren Paulskirchenparlaments werden sollte. Die Versammlung bestand aus 51 Parlamentariern verschiedener süddeutscher Landtage, die auf Anregung Johann Adam von Itzsteins zusammentraten, um Einladungen für eine künftige deutsche Nationalversammlung auszusprechen. Stedmann wurde in den Siebenerausschuss gewählt, der die Organisation des Vorparlaments koordinierte. Vom 18. Mai 1848 bis zum 20. Mai 1849 saß er selbst Abgeordneter des 12. Wahlkreises der Provinz Rheinland (Kreuznach) in der neu gebildeten Nationalversammlung. Politisch gehörte zur linksliberalen Fraktion „Augsburger Hof“. Unter anderem arbeitete er im Ausschuss für die Prüfung der Anträge in Bezug auf die provisorische Zentralgewalt mit. Von September 1848 bis April 1849 war Stedmann Reichskommissar für Schleswig-Holstein und Lauenburg. Im Mai 1849 wurde er Mitglied des Ausschusses für die Durchführung der Reichsverfassung.


Nach dem Ende der Frankfurter Nationalversammlung nahm er im Juni 1849 an der Gothaer Versammlung teil, die den Abgeordneten, die für eine erbkaiserliche Lösung gestimmt hatten, ein Forum bot. 1850 war er Mitglied des Erfurter Unionsparlaments, das eine Einigung Deutschlands unter preußischer Führung befürwortete. Nach seiner Nobilitierung im Jahre1862 setzte er sein politisches Engagement fort, seit 1873 auch als Kreisdeputierter in Koblenz. Carl Johann Wilhelm von Stedmann starb am 13. Juni 1882 in Besselich bei Ehrenbreitstein. (ss)


Literatur:

  • Heinrich Best /Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Düsseldorf 1996, S. 326/27.

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